Doppelpacker Burke hält Werders Europa-Traum am Köcheln
Bei den Hanseaten galt derweil das Motto "Never change a winning team". Coach Ole Werner schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche Frankfurt 2:0 bezwungen hatte.
Flotter Start in Stuttgart
Nach zwei Siegen in Folge hatte sich der VfB vorgenommen, die eigene Heimmisere (vier Spiele ohne Sieg in Serie) endlich zu beenden und trat von Anfang an forsch an. Die Schwaben attackierten hoch, hatten mehr Ballbesitz und waren die aktivere Mannschaft.
Werder wiederum erwartete die Hausherren tief stehend und setzte gegen das hohe Pressing des Gegners immer wieder auf lange Diagonalbälle und hätte so nach sieben Minuten beinahe zugeschlagen. Burke aber scheiterte an Nübel. Lynen (11.) und Schmid (12.) verbuchten weitere Abschlüsse für Werder.
Der VfB kam nach 13 Minuten erstmals so richtig gefährlich auf, als Pieper Woltemades Schuss gerade noch zur Seite abfälschte. Etwas später schlugen die Gastgeber dann doch zu: Stiller packte eine formidablen Vertikalpass auf Stergiou aus, der dann etwas zu leicht an Gegenspieler Schmid vorbeikam, den herausstürzenden Zetterer umkurvte und auf 1:0 stellte (19.).
Chabot muss früh raus
Das Tor war ein echter Wirkungstreffer für die Bremer, die in der Folge sichtlich irritiert waren und teils viel zu passiv agierten. Der VfB wiederum drehte auf, Demirovic (23.) und Leweling (25.) verpassten es jedoch, nachzulegen. Just in diese Stuttgarter Stärkephase hinein fiel aber der Ausgleichstreffer: Weiser spielte einen gut getimten Tiefenpass in den Lauf von Burke, der sich bedankte und Nübel im Eins-gegen-eins nicht den Hauch einer Chance ließ (32.).
Woltemade ärgert sich
Hälfte zwei an sich war nicht mehr so rasant wie die erste, die Teams neutralisierten sich weitgehend, Stuttgart blieb dabei aktiver und näherte sich über Woltemade der neuerlichen Führung an. Der Ex-Bremer aber köpfte aus Top-Position unbedrängt drüber und ärgerte sich anschließend fuchsteufelswild (57.).
Eine Ampelkarte drehte den Spielverlauf dann aber auf links. Woltemade, der in der 49. Minute wegen eines Ellenbogeneinsatzes gegen Stark verwarnt worden war, sah Gelb-Rot, weil er im Zweikampf mit Friedl und Weiser Letzteren unglücklich mit der Spitze am Knöchel getroffen hatte - eine zu harte Entscheidung des Unparteiischen Daniel Schlager (65.).
Bremen schlägt spät zu
In Unterzahl zog sich der VfB zurück, sodass Werder fortan mehr Ballbesitz hatte. Jeltsch verhindert mit viel Risiko gegen Ducksch das 1:2 (68.), ehe das Spiel immer zerfahrener wurde. Werder fehlten gegen den nun massiven Stuttgarter Block trotz Engagements lange die Ideen - in der Schlussphase änderte sich das jedoch.
Zunächst war Nübel gegen Friedl zur Stelle und Rieder rettet in letzter Sekunde mit dem langen Bein gegen den nachsetzenden Stark (84.), doch in der 90. Minute spielte der eingewechselte Bittencourt einen feinen Steilpass in den Lauf des kreuzenden Burke, der sich bedankte und mit seinem zweiten Treffer des Tages das 2:1 und damit die drei Punkte für die Norddeutschen sicherte.