Joker Burke köpft Werder zum ersten Heimsieg

Larrson war für uns dabei und hat das Spiel beobachtet!!!

Burke-Wahnsinn: Joker beschert Werder gegen Kiel ersten Heimsieg der Saison

Wahnsinn: Werder Bremen gewinnt dank Oliver Burke ganz spät mit 2:1 (1:0) gegen Holstein Kiel im Heimspiel am Samstag.

Es war wahrlich nichts für Fußball-Feinschmecker, aber der SV Werder Bremen hat es im fünften Anlauf endlich geschafft und sich gegen Holstein Kiel zum ersten Heimsieg der Saison gequält. Matchwinner beim 2:1-Erfolg gegen den Aufsteiger war Joker Oliver Burke, der mit seinem herrlichen Kopfballtreffer in der 89. Minute für einen nicht mehr für möglich gehaltenen Dreier sorgte. In Hälfte eins hatte Jens Stage die Bremer, die nun mit 15 Zählern vorübergehend auf Rang acht liegen, verdient in Führung gebracht (36.). Für Kiel hatte Phil Harres nach der Pause ausgeglichen (47.), woraufhin die Bremer völlig den Faden verloren.

Im Vergleich zum 1:4-Debakel in Gladbach aus der Vorwoche änderte Trainer Ole Werner seine Startelf gegen den Aufsteiger auf gleich vier Positionen. Für den gelb-rot-gesperrten Mitchell Weiser rückte Derrick Köhn erwartungsgemäß auf die linke Außenbahn, während Felix Agu auf die rechte Seite wechselte. In der Dreierkette wurde Kapitän Marco Friedl von zwei neuen Partnern flankiert: Auf der halbrechten Position ersetzte Milos Veljkovic Julian Malatini und Anthony Jung verdrängte Amos Pieper auf die Bank. Warum? „Weil Milos und Tony ihre Stärken im Spielaufbau haben und wir davon ausgehen, dass wir heute das Spiel machen müssen“, begründete Werner, der auch im Mittelfeldzentrum des SV Werder Bremen eine Änderung vornahm und auf Rückkehrer Jens Stage setzte, was Leonardo Bittencourt mal wieder auf die Bank beförderte.

Werder Bremen geht gegen Holstein Kiel vor der Pause verdient durch Jens Stage in Führung

Werder Bremen diktierte vom Start weg das Geschehen. Während ein erster Abschluss von Romano Schmid gerade noch von der vielbeinigen Kieler Hintermannschaft geblockt wurde (1.), kam Stage nach Schmid-Flanke wenig später erstmals gefährlich zum Abschluss – sein Volley zischte allerdings deutlich über das Holstein-Gehäuse (5.). In der zwölften Minute hatte das Weserstadion dann erstmals den Jubelschrei auf den Lippen: Doch nach schöner Köhn-Flanke vergab Marvin Ducksch die XXL-Chance und köpfte Kiels Keeper Timon Weiner aus drei Metern an. Werder Bremen blieb in der Folge am Drücker, eine scharfe Direktabnahme von Ducksch traf nur das Außennetz (16.). Dann kamen auch die Gäste nach einem Veljkovic-Fehler an der Mittellinie mal zu einem gefährlichen Konter, den die Bremer jedoch noch entschärfen konnten (22.). Für Verärgerung bei Werder sorgte Schiedsrichter Sören Storks, der sowohl Friedl als auch Stage nach zwei handelsüblichen Zweikämpfen jeweils die Gelbe Karte zeigte. Zwei kleinliche Verwarnungen. Sportlich gab nun etwas Leerlauf, ehe Holstein Kiel mit einer Eckenvariante für Verwirrung im Bremer Strafraum sorgte, Köhn Nicolai Rembergs Schuss aber gerade noch über den Kasten lenken konnte (32.).

Das war offenbar eine Art Weckruf für Werder Bremen, denn kurz darauf erzielten die Bremer die erlösende Führung. Nach einem Ballgewinn von Veljkovic und Stage gegen Steven Skrzybski fasste sich der Däne ein Herz und zog aus 20 Metern unhaltbar mit dem schwächeren linken Fuß ins rechte Eck ab. Ein tolles Tor und die verdiente Führung für die Grün-Weißen! Kurz danach ertönte das Nebelhorn ein zweites Mal, als Schmid eine scharfe Stage-Hereingabe am zweiten Pfosten über die Linie drückte (38.). Allerdings hatte der Österreicher bei der Torerzielung seinen Arm zu Hilfe genommen, weswegen Referee Storks dem Tor nach VAR-Eingriff nachträglich zurecht die Anerkennung verwehrte. So ging es für Werder mit einer knappen, aber hochverdienten Führung in die Pause. „Die Jungs machen das gut. Es war ein sehr schöner Treffer von Jens. Wir führen verdient“, kommentierte Weiser in der Pause am Sky-Mikrofon.

Oliver Burke köpft Werder Bremen zum ersten Bundesliga-Heimsieg der Saison gegen Holstein Kiel

Und doch gab es aus Werder-Sicht einen Wermutstropfen zu beklagen, weil es für den angeschlagenen Stage nicht mehr weiterging. Bittencourt ersetzte den bis dahin besten Bremer. Das war schon ein Rückschlag, auf den kurz darauf ein weiterer folgte. Weil sich Ducksch im Mittelfeld einen katastrophalen Ballverlust leistete und Phil Harres von Jung nicht konsequent genug unter Druck gesetzt wurde, konnte der Kieler unbedrängt abziehen und trocken ins kurze Eck einnetzen (47.). In jeder Hinsicht ein Wirkungstreffer, weil Werder Bremen plötzlich total fahrig wurde, sich Fehler über Fehler leistete und die bis dahin ziemlich harmlosen Kieler immer wieder einlud. Die Folge: Es dauerte fast 20 Minuten, ehe Werder mal wieder offensiv in Erscheinung trat: Ein Schuss von Ducksch nach Njinmah-Flanke wurde aber noch zur Ecke geklärt. Dann reagierte Werner, nahm den blassen Njinmah runter und brachte Keke Topp (66.). Für Besserung sorgte auch das zunächst nicht. Kurz darauf hatte Werder sogar großes Glück, als Zetterer in höchster Not im Eins-gegen-eins gegen Harres rettete und so den möglichen Rückstand verhinderte (69.).

Werder Bremen blieb weiter total verunsichert, weshalb Werner mit einem weiteren bemerkenswerten Doppelwechsel reagierte. Der Bremer Coach nahm Friedl und Ducksch vom Platz und brachte für die Schlussphase Niklas Stark und Oliver Burke. Für Struktur sorgte das aber auch nur bedingt, immerhin gab es mal wieder einen Abschluss, als Bittencourt eine Topp-Flanke drüber köpfte (80.). Gefährlicher blieben aber die Gäste: Nach einem Freistoß musste erneut Zetterer gegen Fiete Arp klären. Sollte es etwa auch im fünften Anlauf nicht mit dem erhofften Heimsieg klappen? Doch! Denn jetzt schlug die Stunde des Oliver Burke. Nach einer klasse Flanke von Topp schraubte sich der Schotte im Strafraum wunderbar in die Luft und köpfte sehenswert zum schmeichelhaften, aber umjubelten Führungstor ein (89.). Was für eine Geschichte! Werder zitterte sich in der Folge zum ersten Heimsieg, weil Schmid in der dritten Minute der Nachspielzeit die Entscheidung verpasste und den Ball an die Latte drosch. Kurz darauf war Schluss und die Erleichterung groß.

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